„Was, noch mehr schleifen?“

… fragte ich ungläubig, nachdem ich schon zwei Wochenenden neben anderen Vereinsmitgliedern an Deck der Hanne Marie herum gekrochen war und wir mit Heißluftpistole, Spachtel und Bandschleifer den alten Lack runtergeholt hatten. 
 
  
„Heute“, hatte ich gedacht, als ich zum dritten Mal auf der Greifwalder Museumswerft ankam und das frisch lackierte Deck der Hanne bewunderte, „heute würden wir bestimmt mal was anderes machen, vielleicht die Bäume und Segel wieder anbringen.“  – „Nee, schleifen. Die Blöcke, die Klampen, die Relingstützen – muss eigentlich alles einmal im Jahr drüber lackiert werden“, war die Antwort. 
 

Na gut, dann eben wieder schleifen. Wie anspruchsvoll so ein altes Holzschiff doch ist. Aber genau darin liegt für mich der Reiz, mich mit einem Traditionssegler zu beschäftigen. Es ist eben nicht nur das Mitsegeln im Sommer, auch die Vorsaison-Arbeit am Schiff, weit weg von meinem Büroalltag, macht einfach Spaß.

Ach übrigens, an einem Abend dieser arbeitsreichen Samstage gab es auf der Museumswerft ein traditionelles  Heringsessen – frisch geräucherte Heringe, direkt aus dem Ofen und sowas von lecker, hmm. Lasst euch das im nächsten Frühjahr nicht entgehen!

 
Jetzt freu ich mich so richtig auf unsere erste Ausfahrt am 1. Mai.
CK

Zzzz – Ringringring

Der Winterschlaf der Hanne Marie ist vorbei! Und das schon seit ein paar Wochen. Den Winter hat sie gut überstanden. Die Persenning hat vor Schnee geschützt und die Plane an Backbord vor Austrocknungserscheinungen.
Karla hat die Achterkammer komplett abgeschliffen. Jetzt sind 15 Schichten Farbe drauf. Außerdem haben René und Karla im Winter die Gaffeln neu gemacht – Traditioneller Bootsbau vom feinsten.
Am 31.März war dann auch noch der „Markt der Möglichkeiten“ an der Uni Greifswald. Und der Hanne-Verein sowie die Museumswerft waren mit ihrem eigenen Stand vertreten.

Ja und letztes Wochenende gab es dann fleißige Vereinsarbeiter. Das Deck neu machen stand auf dem Plan: Wir haben Colean vom Deck mit der Heißluftpistole abgezogen und anschließend das Deck geschliffen. Vorher wurden noch 2 Spunte gesetzt. Das Deck wird wieder in neuem Glanz erstrahlen.

Dann waren da noch die anderen Sachen, die auch Zeit für sich beansprucht haben: Kartenablage bauen, Maschine warten, Klampen schleifen und streichen. Vorschiff streichen, und so weiter und so fort.

Nun bleibt noch der neue Decksanstrich. Pro Tag eine Schicht, solange es nicht regnet.
Wenn alles schick aussieht, kommt das Aufriggen. Segel anschlagen, Ausrüstung an Bord packen, Hanne fahrbereit machen. Und dann bleibt nur noch zu sagen: „Leinen los und raussegeln“!
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