Wie der eifrige Leser unseres Logbuches bereits weiß, hat die „Hanne Marie“ als Ballast bis jetzt immer Beton und Eisenteile in ihrem Bauch gehabt, um das aufrichtende Moment zu gewährleisten. Ein großer Nachteil von Betonballast ist, man sieht nicht was unten im Schiff vor sich geht. Deshalb haben wir uns entschieden, Eisenblöcke als Gewichte einzubringen.
Die haben wir besorgt und am Wochenende erstmal schön entrostet. Das passierte, wie man vielleicht vermuten mag, nicht durch Außerirdische – nein – dies ist nur der Arbeitsschutz vor unschönem Roststaub! Hier leisten Cathrin und Jürgen im wahrsten Sinne des Wortes Schwerstarbeit (25kg bis 50kg pro Stück).
Zur Konservierung wurden die Eisenblöcke dann anschließend mit einem Wundermittel gegen weiteren Rost eingestrichen:
Auch in der Nähe der Slip hat sich einiges getan. Hier wird gerade noch die Sponung gehauen, quasi die Stoßkante für die neuen Planken am Kiel.
Doch was entdecken wir da für ein großes Holz?
Ist es eine Schaukel?
Ist es eine Halfpipe?
Ach nein!
Es ist eine neue Bodenwrange! Die wurde dann auch prompt eingebaut und verschraubt und verbolzt.
Außerdem ging es schon an das Verplanken der Hanne. Um den Kiel auszuwechseln, musste der gesamte untere Plankengang zersägt und rausgehauen werden. Der muss nun wieder nachgebaut werden.
Dazu werden zunächst Modelle gemacht (rechts im Foto).
Dieses Modell wird dann auf ein großes Eichenholz übertragen. Anschließend wird das Holz gestümt, also mit Wasserdampf weich gemacht. Pro Zoll Holzdicke eine Stunde bedampfen – so die Regel – dann wird die Eichenplanke weich und kann ans Schiff gebogen werden. Dazu braucht man jede Menge Leute, und vor allem viel Kraft (nein, hier wird nicht nur „zärtlich“ das Holz gehalten!).
Und wenn die Kraft dann irgendwann nachlässt, müssen Stützen, Wagenheber und Stempel ran:
So kann die Eichenplanke dann auskühlen und behält nach einiger Zeit die Biegung bei.
Wenn an der Hanne endlich wieder komplett Planken sind, kann mit dem Kalfaten begonnen werden.
Wer sich übrigens fragt, warum die Hanne mit Planen eingepackt ist: Die sollen die Nähte vor der doch schon sehr warmen Sonne schützen, damit das Schiff nicht austrocknet.
Wie man sieht, wir arbeiten auf Hochtouren, damit das Schiff endlich wieder dahin kommt, wo es hingehört: ins Wasser!