Kurz vor der ersten Fahrt

Nun sind es nur noch Stunden, morgen wollen wir ablegen nach
Stralsund. Nicht nur wollen, wir müssen, unser Schiff wird beim Hafenfest
erwartet.

Irgendwie braucht man dafür noch ziemlich viel
Vorstellungskraft, denn überall an der Pier und auf dem Schiff liegt noch
Werkzeug und Material, die Segel sind auch noch nicht alle dran. Aber die Hanne
liegt da, als würde sie schon mit den Hufen scharren – naja, wenn sie welche
hätte.
Na denn mal los.

Herbert und Tobi arbeiten mit Hochdruck am Tisch und an den
Kojen, alles muss wieder eingebaut und angeschraubt werden.

An Deck wird auch rumgepoltert, Holger und Cathrin setzen
den Gaffelbaum und schlagen das Großsegel an. Auf dem Foto sind sie allerdings
nicht zu entdecken, selbst unter Zeitdruck muss Zeit sein für ne Pause.
Am nächsten Morgen vor dem Frühstück noch die letzten Meter
Scheuerleiste schön weiß streichen, dann die ganze Ausrüstung im Lager zusammen
kramen, zum Schiff schleppen und schön sortiert einräumen … naja, oder
wenigstens erst mal aufs Schiff.
Matrazen und Kissen beziehen, Kojen und Pantry einrichten,
Trinkwasser bunkern … und dit und dat.

Und dann endlich los, auf nach Stralsund. Geputzt wird
unterwegs.
Von: Cathrin

Stillstand? – Neeeeeeeee!

Ahoi liebe Logbuch-Leser,

erst einmal müssen wir uns ja fast entschuldigen. Wie man schon wieder auf dem Kalender entdecken kann, ist jetzt bereits September. Und der letzte Logbucheintrag ist von Juni… Ja, sorry, da waren die Schipper, Kapitäne und Matrosen nich ganz so sorgfältig beim Seemannschaftlichen Grundsatz der Logbuchführung im Internet, sondern haben sich anderen wichtigen Aufgaben gewidmet!!

Aber deswegen jetzt mehr von der alten Tante. Denn die Hanne lag im Sommer natürlich nicht im Greifswalder Museumshafen, sondern war auf etlichen Törns durch die Ostsee unterwegs:
Kleine Touren im Greifswalder Bodden, größere Touren nach Kopenhagen und Tagestörns auf der Kieler Woche und HanseSail.

Wir werden uns bemühen, den ganzen Ereignisse des Sommers aufzuschreiben und hier Schritt für Schritt veröffentlichen. Also, demnächst gibt’s wieder mehr zu lesen! Bis dahin!

Restarbeiten…

Damit die Hanne Marie beim Segeln nicht umkippt, müssen jetzt die Gewichte eingebaut werden. Zuerst werden sie mit dem Gabelstapler (das Werft-Muli) so nah wie möglich zum Schiff gebracht und sorgfältig abgestellt.



Zum Glück steht der Mast schon wieder, wir bringen den Großbaum an und hängen daran einen Flaschenzug, denn die Gewichte sind schwer. Verdammt schwer. Und viele.
 




 Mit dem Flaschenzug geht es ganz gut und flott.




Bevor die Gewichte verstaut werden, wird noch die Idee mit der Kette umgesetzt: Wenn sich Wasser in der Bilge sammelt, soll es möglichst ungehindert von Schmutz und Gritz an den tiefsten Punkt fließen, denn dort sitzt die Pumpe. Zu diesem Zweck sind an den Spanten kleine Durchlässe, die sich aber gern zusetzen. Durch diese Durchlässe haben wir mit ziemlichem Aufwand Ketten gezogen, die kann man jetzt gelegentlich hin- und herziehen, und damit die Durchlässe putzen.

Jetzt werden die Gewichte verkeilt, damit sie auch auf abenteuerlichen Kursen und in aufregenden Schräglagen nicht auf die Idee kommen, durcheinanderzupurzeln.
 

Derweil passierte aber auch anderes. Peter richtete sich häuslich unter der Maschine ein, um die neue Welle anzubauen und das Maschinenfundament anzupassen. Ein großes Glück für die Hanne Marie, einen Fachmann zu haben, der in unermüdlichem ehrenamtlichen Einsatz die Maschine adoptiert! Vielen Dank!

Das erste Segel ist angeschlagen, jetzt sieht die Hanne schon wieder viel mehr wie ein Schiff aus.

Und hier glänzen die neuen Nagelbretter, frisch mit Benar geölt.

Am Sonntag nachmittag, als diese letzten Bilder entstanden sind, war noch viel zu tun. Jetzt, am Mittwoch, sollte auch „Restarbeiten II“ erledigt sein und die Hanne Marie auf dem Weg nach Stralsund. Einen abschließenden Baubericht wird es bestimmt demnächst geben, trotzdem schon mal allerherzlichsten Dank an alle, die in dieser wirklich aufwändigen Bauphase mitgearbeitet haben. Das wird noch ein wunderschöner Segelsommer!