(Vereins-) Sommersegeln

Der Hanne Marie Segeln e.V. hatte, wie jedes Jahr, seine Mitglieder eingeladen, ein verlängertes Wochenende mit der alten Dame segeln zu gehen. Damit man einmal wieder sieht, wofür man das alles macht. Leider kam diese Einladung aus organisatorischen Gründen und Versäumnissen (für die sich der Autor verantwortlich zeichnen muss) viel zu kurzfristig. Vielen, der über die ganze Republik verstreuten Mitglieder, war es einfach nicht mehr möglich, sich den Termin frei zu nehmen. So kam es, dass nur einer kam.
Am letzten Freitag im Juli setzte sich also die HANNE MARIE mit nur drei Mann, dem Skipper, dem Bootsmann und besagtem Vereinsmitglied, von Greifswald aus in Bewegung.
Ziel war Lauterbach auf Rügen. Die Bedingungen konnten nicht besser sein. Sonnenschein und schöner Pustewind aus nordöstlicher Richtung. Für einen direkten Schlag zur Einfahrt nach Lauterbach reichte die segelbare Höhe nicht. Das war aber überhaupt nicht tragisch. Bei der Rauschefahrt mit durchschnittlich über 5kn (das ist schon schnell für den alten Fischkutter!) wäre man viel zu früh im Hafen gewesen. Also, über Stag gegangen und hoch am Wind grobe Richtung Lubmin. Herrliches Segeln! Noch Mal gewendet und auf dem anderen Bug zurück, diesmal zur anderen, zur Nordostecke von Vilm.
In Lauterbach kam die Crew unerwartet in das dort stattfindende Hafenfest. Aber zum Glück gab es noch einen freien Liegeplatz neben der ERNESTINE.
Nachdem das Fest mit einem wirklich tollem Feuerwerk ausgeklungen war, konnte man noch die großartige Mondfinsternis direkt über der Insel Vilm beobachten.
In Lauterbach stieg eine Mitseglerin zu, sodass es am nächsten, nicht allzu frühen Morgen nun schon zu viert Richtung Gustow im Strelasund weiter ging.
Auch an diesem Tag konnte schön gesegelt werden, wenn auch nicht ganz so zügig wie am Vortag. Trotz der Kursänderungen, die im Strelasund notwendig sind, musste die Maschine erst kurz vor der Hafeneinfahrt gestartet werden. Das erstaunlichste aber, kam in Gustow. Auch dort gab es ein Fest.
Ja lieber Leser, der Du Gustow vielleicht kennst, so unglaublich es scheinen mag, dort gab es wirklich so eine Art Hafenfest mit Live-Band und Schwein am Spieß.
Nach einem kurzen Regenschauer in der Nacht war am nächsten Tag wieder schönes Wetter. Der Wind hatte etwas gedreht und auch auf der Rückfahrt Richtung Greifswald konnte ein großes Stück die Maschine aus bleiben.
Wohlbehalten kehrte die HANNE MARIE am Sonntagnachmittag wieder in den Museumshafen in Greifswald zurück. Es war alles in allem eine sehr schöne Tour. Nur eben fast ohne Vereinsmitglieder.

Christian-Müther-Gedächtnisfahrt.

Am 10. Juli machte sich die HANNE MARIE wieder auf den Weg nach Stralsund zur 29. Christian-Müther-Gedächtnisfahrt.

Die von der Christian-Müther-Stiftung alljährlich organisierte Fahrt soll es asthmakranken Kindern ermöglichen sich drei Tage lang auf dem Strelasund und dem Greifswalder Bodden zu erholen und gesunde Seeluft zu schnubbern.  Mit dabei sind viele bekannte Traditionssegler, wie z.B., die ERNESTINE und die VORPOMMERN, aber auch viele kleinere Yachten.

Am Dienstagabend ist traditionell der Empfang für die Schiffsbesatzungen, auch diesmal wieder mit Bratwurst und Kartoffelsalat.
 

Nach dem Aufstehen am nächsten Morgen wurden die Kinder auf die einzelnen Schiffe verteilt und los ging’s Richtung Lauterbach auf Rügen. Leider regnete es, wenn auch nicht stark, so doch dauerhaft. (Schade für die Kinder. Die hartgesottene, wettergegerbte Crew der HANNE MARIE hat das Wasser von oben natürlich nicht einmal bemerkt 😉 ).

Der Wind wehte auch nicht so, wie er es eigentlich kann, und so segelten wir mit maritimer Schrittgeschwindigkeit durch den Strelasund. Noch hatten wir ja Zeit.

Um übermäßiger Langeweile vorzubeugen, holte der, das Geschwader begleitende Seenotretter HERTHA JEEP, die Kinder von den Schiffen ab und drehte eine kleine Runde. Einmal Hebel auf den Tisch.

Als sich nach Verlassen des Strelasunds die Windverhältnisse immer noch nicht besserten, hieß es Segel bergen und mit Maschinenkraft durch den Bodden nach Lauterbach. Die Kinder sollten um 15:00 Uhr dort sein, da für sie noch ein weiteres Programm vorbereitet war.
Auch für die Besatzungen gab es genug zu Essen und zu Trinken.

 

Am nächsten Morgen nach dem Frühstücken kamen die neuen Kinder an Bord. Dieses Jahr waren nicht so viele erschienen und die HANNE bekam nur drei Jungs ab.

Bei gutem, Halbem Wind ging es grob Richtung Stubber. Dann die Wende und Hoch am Wind wieder zurück zum Fahrwasser und pünktlich nach Lauterbach. Zum Wind gab es jetzt auch schon ein bisschen Welle. Da hieß es sich gut festhalten.

Auch heute war auf der großen Wiese hinter dem Hafen noch einmal Programm für die Lütten.

 

Am nächsten Morgen ging es dann schon wieder zurück nach Greifswald. Diesmal bei herrlichem Sonnenschein und günstigen Winden. Die Kinder wurden von hier aus mit Bussen zurückgefahren und die Besatzungen noch einmal zum Essen auf den alten Kran im Museumshafen eingeladen.

Und das sagt die Presse:
http://www.ostsee-zeitung.de/Vorpommern/Ruegen/Segeltoern-fuer-150-asthmakranke-Kinder3

Bis zum nächsten Jahr!

Flensburg – dänische Südsee – Greifswald – Törn

Berichtet von Alexander Schnee (14 Jahre)

02.07.2018 – 08.07.2018

Tag 1: Auf nach Sonderburg
 

Nachdem wir am vorherigen Tag besprochen hatten, was wir die
Woche über kochen könnten und wir alles eingekauft hatten, ging die Reise auch schon
los. Erstes Ziel Sonderburg. 

Meine Schwester und ich waren die Smutjes und das die ganze Fahrt über.

Heute gab es Chili con Carne – lecker!

Ausfahrt aus dem Flensburger Hafen
 

Sonderburg hatte einen größeren Hafen, als ich erwartet hätte, aber ich habe vergessen ein Foto zu machen.

 
Tag 2: Die Fahrt nach Bagenkop
 

Bevor wir aus Sonderburg fuhren, haben wir noch Wasser getankt und das Deck etwas geputzt. Die Fahrt nach Bagenkop ging mit einem Durchschnitt von 3,6 Knoten gemütlich
voran, nach ca. 6 Stunden waren wir drüben. Am Abend wurde uns dann die Wahl gelassen,
ob wir ca. 42 Seemeilen am Tag nördlich nach Vejrø oder den kürzeren Weg südlich
fahren möchten.

Sonnenuntergang auf Bagenkop
 
 
 
Tag 3: Die schöne Insel

Nachdem wir aus Bagenkop ausgelaufen waren, ging das schöne Segeln los. Wir hatten ca. 5 Knoten und die Wellen kamen von hinten und überholten uns gemächlich. Nach mehr als 8 Stunden Fahrt kamen wir dann in Vejrø an. Die Insel war sehr klein und gemütlich und es gab das beste W-Lan aller Häfen, die wir besucht hatten. Die Toiletten waren luxuriös und genau so war auch der Liepeplatzpreis. 

Auf der Insel gab es nicht mal einen Laden, aber einen kleinen Kiosk und ein Hotel.

Hafen von Vejrø
 
 
 
Tag 4: Das Gold

Nach dem Auslaufen aus dem schönen Hafen ging es dann wieder für etliche Stunden auf die dänische Südsee … bis wir in Hesnæs angekommen waren.

Dort haben wir uns etwas die Zeit vertrieben, bis ein Fischkutter hereinfuhr und frisch vom Boot teuren Fisch ganz billig verkauft hat. Leider konnte niemand den Plattfisch, wie Flunder und Seezunge, zerlegen, darum habe wir nichts gekauft.

 
Die Schwalben mochten die Hanne auch. Im Hafen von Hesnæs.
 
 
Tag 5: Wiek

Nach dem Verlassen des „Gold“hafens segelten wir nach Wiek. Die Fahrt hat einige Mitreisende
fast seekrank gemacht, da wir ab und zu über 7 Knoten an Geschwindigkeit hatten und die Wellen uns trotzdem noch überholt haben.

Der Hafen von Wiek
 
Tag 6: Das Übel

Am nächsten Tag ging es dann weiter nach Stralsund. Wir hatten uns zum Essen verabredet und durchkämmten die Stadt. Das Restaurant, dass wir ausgesucht hatten, war schlecht: Der Lachs matschig, das Essen kalt, die Suppe eine ölige Brühe. Sie konnten aber Bier einschenken und Scholle braten.

Aber Stralsund an sich ist eine sehr schöne Stadt.

Alter Markt von Stralsund.
 
Tag 7: Auf Wiedersehen Hanne Marie

Nach Stralsund haben wir die 2. Brückenöffnungszeit genommen und sind direkt nach Greifswald gesegelt. Dazu gibt es leider nicht viel zu sagen und das Foto habe ich auch vergessen. 

Wir hatten alle gemeinsam eine tolle Zeit.

Es waren einmal… Eine Reise von Kiel nach Flensburg

Es waren einmal sechs fremde Abenteuer, die wollten zur See fahren. Durch eine schicksalshafte Fügung wurden sie auf die Hanne Marie geweht. Ein Käpten und sin Fru, ein Kundler der Legierungen aus dem fernen Gebirge, ein plietscher Jungspund, eine des Pinsels und Kochlöffels mächtige Smutje und eine Bootsfrau aufm Rollbrett trafen an einem Montag Morgen das erste Mal aufeinander und ließen alsbald die Trümmer der Kieler Woche hinter sich. Als gutes Omen riss in Laboe die Wolkendecke auf und fortan sollte die Sonne stets die Segel, Leiber und das Deck in wohlige Wärme hüllen.
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ACHTUNG! SICHERHEITSEINWEISUNG!
             Feuerlöscher: drei - Vorschiff, Mittschiff, Achtern
             kein offenes Feuer unter Deck #safetyfirst
             Schwimmwesten, akkurater Sitz und Anwendung
             Mann über Bord: Jibbet nisch. Wenn doch: roter Knopf
             Keine Panik auf der Titanic! ABZEICHNEN: … 
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TAG EINS
Auf der nicht-enden-wollenden Überfahrt in den Wikingerarchipel wurden die Mägen der wackeren Gesellen_innen das erste Mal auf die Probe gestellt. Ein strammer Wind aus Nordwest presste die Wellen an den Buk der Hanne. Die Smutje schlief alsbald ein und im Traum sprach das Spaghettimonster zu ihr: 'GIB MIR BOLO!' Gesagt getan.
Die zweiunddreißig Seemeilen hatten den noch bleichen Häuten arg zugesetzt, sodass es statt Nachspeise für alle eine Portion Panthenolschaum gab.
Angelegt in Marstal im Päckchen trafen sie Piet Ingressio. Er gab merkwürdige Laute von sich, die sie nicht verstanden. Später stellte sich heraus, dass Piet von Rasmus verwunschen worden war, nur noch Laute beim Einatmen zu produzieren, weil er sich die Seife des Jungspunds unter den Nagel gerissen hatte.  
TAG ZWEI
Am nächsten Morgen, gestärkt mit Brotlaibern der örtlichen Bäckerei und frisch erstandener Erdbeermarmelade, ging es weiter Richtung Rudkøbing. Dummerweise wehte kein laues Lüftchen, sodass die Besatzung an die Riemen musste. Im stetigen Schlag, vorbei an Strynø – die Bootsfrau fühlte sich an vergangene Tage erinnert – erreichten sie am Nachmittag den Hafen auf Langeland. Getrieben von ihrem Entdeckerdurst machten sich der Käpten, sin Fru (a.k.a. 3-TB-Ariel), der Jungspund und der Metallkundler auf, dass Eiland zu erkunden. Kurz darauf DIE Entdeckung. Auf dem Marktplatz des schmucken Städtchens stand er da, statuen-starr. H. C. Ørsted. Der Metallkundler erkannte ihn sofort. Das frühe Genie des Elektromagnetismus ward einst ein Spross dieser Stadt. Ein Photo mit dem Bruder im Geiste musste her. 
Just in fotogener Position berührte der Kundler den rechten Fuß des erstarrten H. C., welcher mit einem Male seine Gliedmaßen reckte. „Lob sei Dir, der zum Leben mich erweckt! Sprich geschwind drei Wünsche mein liebes Kind!“ Der Kundler konnte es kaum fassen und erwiderte: „Haribo, ein Eis und Delfine!“ Alsbald tat sich ein Eisparadies auf und im Munde des Kundlers explodierte der Geschmack eines himmlischen Eises. Bei ihrer Rückkehr zum Schiff fanden sie überdies die Vorratstruhen prall gefüllt mit allerlei Waren von HAns RIegel aus BOnn. Nur von den flossigen Freunden war weit und breit keine Spur.
Zufrieden legten sich alle in die Koje.
TAG DREI
Hinfort ins Land der Borgen. „Am dritten Tag im Schnee...“, erzählte der Kundler beim
Morgenschmaus, „...tust du dir weh. Also gib Acht und passt auf was ihr macht.“ Geschockt von dieser dramatischen Schilderung ließen die sechs fünfe gerade sein und gingen den Tag langsam an. Vorbei am idyllisch gelegenen Svendbørg durchquallte die Besatzung die Meeresenge zwischen Fyn und Tåsinge in Richtung Farbørg. Dort angekommen schmausten sie Wraps und Pommes und beobachteten ein gar tragisches Schauspiel: Ein halbwüchsiger Teutone sprang von einem Schiff an Land, riss sich sein Teutotenleiberl von der Hühnerbrust, warf es wutentbrannt zu Boden, stapfte wie eine wildgewordene Furie darauf herum und schrie aus Leibeskräften: „WIE KANN DEUTSCHLAND NUR SO BESCHEUERT SEIN?!“ 'Er ahnt ja nicht wie recht er hat', dachten sich die Smutje und die Bootsfrau...  
TAG VIER
Das Krombacher-Fass war endlich leer, also konnte das Flensburger-Fass angeschlagen werden. Erholt vom gestrigen Tage lief die Crew im Hafen von Lyø ein und konnte die Idylle kaum fassen. Zurückversetzt in eine andere Zeit spielten sie wie kleine Kinder ganz nach dem Motto 'Ferien auf Salkrokan'. Sie amüsierten sich im Beiboot, sprangen von der Kaimauer ins Wasser und erkundeten die nähere Umgebung. Der Jungspund und der Kundler wetzten beim Um-die-Ecke-Denken die vom Rum stumpfgespülten Hirnzellen und ließen ein lautes 'HEUREKA' entfahren als sie dem letzten Rätsel auf die Spur gekommen waren.
Gen Abend wurde der Geist der Nacht erweckt und ganz im Zeichen des Schwans tanzten die Sonne und der Mond ein kosmisches Ballett begleitet von Jupiter, Mars und Venus. „Jetzt Delphine!“ sagte der Kundler. Doch von den flossigen Freunden weiterhin keine Spur.
TAG FÜNF
Der Käpten überflügelte sich selbst mit seiner persönlichen Höchstgeschwindigkeit von nicht weniger als 8,1 Knoten. Doch war das überhaupt möglich? Auf diesem Schiff, mit dieser Mannschaft, zu dieser Zeit? Ungläubig klopfte die Bootsfrau auf das Gehäuse des Navigationsgeräts. Doch es änderte nichts, denn: Rumpfgeschwindigkeit=√L∗2,43
Im Hafen von Sonderborg ließ die Smutje den Zauberlöffel sprechen und es entstand ein von den Skeptizisten der orientalischen Küche geliebtes Linsencurry. Mit reich gefüllten Mägen schliefen sie alle glückselig ein.  
TAG SECHS
Flaute, spiegelglatte See und was ist das?! Der Jungspund auf dem Ausguck konnte seinen Augen kaum trauen: „DELFINE STEUERBORD VORAUS!“ Der gesamten Mannschaft war klar: Dies hatten sie dem dritten Wunsch des Kundlers zu verdanken. Die Delphine verkündeten den Advent der Hanne Marie in der Flensburger Förde und geleiteten sie bis in den Schoß der Nord-WestPassage vor Holnis.
Die Oberbürgermeisterin von Flensburg empfing die Hanne Marie und ihre Bagaluten mit Pauken, Trompeten und Köstlichkeiten aus aller Herren Länder. Der Käpten holte die Fahne des Wikingerarchipels ein und orderte: Klarmachen zum Anlegen, Packen, Klarschiff und Tschüss. 3-TB-Ariel schoss die letzten Abschiedsphotos und der Jungspund, die Smutje und die Bootsfrau auf dem Rollbrett begaben sich an Land und traten die Reise nach Hause an. Und wenn sie nicht gestorben sind, dann segeln sie noch heute. AHOI ihr Landratten! 
Von: Sophia und Jule
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