Ohøj Landkrabber!

Da ist sie wieder. Eines der größten Hafenfeste im Ostseeraum, die Hanse Sail in Rostock. Viele Schiffe, viel Trubel und ganz ganz viele Menschen.

Doch was nicht ganz so viele wissen, seit vier Jahren gibt es einen Tag vor der Eröffnung der Sail die Haikutterregatta von Nysted nach Rostock. Die Hanne schmückte dann gleich auch das dortige  Plakat:

Haikutter – was? Haikutter sind genau diese Schiffstypen wie die Hanne Marie, hier nochmal ausführlicher nachzulesen. Dieses Jahr waren es genau 11 Schiffe im kleinen dänischen Hafen Nysted, unter anderem die bekannte Dagmar Aaen.

Die Ausfahrt mit Gästen wurde übrigens abgesagt – bisschen zu viel Wind. Die Regatta fand aber trotzdem statt. Dabei haben wir uns gar nicht so schlecht geschlagen!

Im Rauschewind sind wir dahingesegelt. Aber bloß keine Höhe verlieren, immer auf den Kurs achten, einreffen, wieder ausreffen und ja ordentlich auf den Segeltrimm schauen!

Und durch gute Seemannschaft sind wir doch tatsächlich sechster geworden mit einer Zeit von 3:51!
Die Hinfahrt von Barhöft nach Nysted war auch schön. Mit Regenbögen, Schweinswalen (Fotoscheu) und großen Fähren:

Die Trinkwassergeschichte

Hier mal wieder was aus den Eingeweiden
vom Schiff. Es handelt sich um einen Druckbehälter, der dafür
sorgt, dass aus dem Wasserhahn ein möglichst gleichmäßiger Strahl
läuft. Innerhalb dieses Behälter ist noch eine Gummiblase, in der
sich das Wasser befindet, auf die wirkt von aussen der Druck, der im
Behälter mit der Luftpumpe aufgepumpt wird. Im blauen, alten
Behälter wirkte da nur noch der atmosphärische Druck, also der
momentane Luftdruck, der auf uns alle wirkt. Ansonsten hat das große
Loch, was sich in der Mitte der Roststelle befindet, jede weitere
Druckerhöhung mittels Luftpumpe verhindert. Das war nicht wirklich
schlimm zu mal auch die böse Stelle sich geschickt unten, hinten,
nicht sichtbar versteckte. Erst als auch aus der Gummiblase in dünnem
Strahl Wasser entwich, haben wir das Ding genauer unter die Lupe
genommen. Klarer Fall-muss gewechselt werden! 

Nur, wir waren gerade
unterwegs, zwischen Rügen und Hiddensee, wollten laut Plan Freitag
Abend zurück sein und Montag früh Richtung Gdansk aufbrechen. Zum
Glück war der Gunther aus Torgelow dabei. Der kannte den
Pumpenscheffler in Ueckermünde, welcher Ersatz (roter Behälter)
vorrätig hatte. Gunther kannte dann noch eine Dame in Uckermünde,
die das Abholen und Verpacken übernahm und ausserdem kannte er auch
noch den Gebietschef von einem Paketdienst, der die Anweisung
erhielt, bis Freitag Abend ist das Ding auf der Museumswerft
abzuliefern und wehe, da wird lediglich ein Zettel hinterlegt-kann da
und da abgeholt werden. Das hat alles einiger Telefonate bedurft,
aber siehe da, Freitag Abend stand da ein Paket in Greifswald. Fix am
Samstag eingebaut, noch na klar, etwas adaptiert, weil so ganz
einfach wollte das Neue dann doch nicht passen und schwupps, alles
wieder heil. Zu guter Letzt meinte dann noch der Gunther, ach das mit
der Rechnung, ich schenk Euch den!


Vielleicht waren es ja die gemeinsamen
Herbststürme, die wir mitten im Juli zusammen erlebten und die
Gunther das Gefühl gaben, bring mal lieber schnell ein Opfer, damit
uns die Götter nicht mehr zürnen? Oder es war einfach die wirklich
dufte Stimmung, die auf der Reise herrschte, die ihn so großzügig
handeln liess? Oder es war noch was anderes, auf alle Fälle hat es
echt Spaß mit Euch gemacht und Danke!

Juli 2012

Tatsächlich,
im Kalender steht Juli. Hier an Bord kursieren Geschichten vom
Sommer. Wisst ihr noch, vor drei Jahren, im Juli auf dem Weg nach
Kopenhagen, wir flossen auf dem Deck dahin, kein Lüftchen wehte, zum
Baden hatte schon lange keiner mehr Lust, endlos brannte die
Sonne…das Gefühl der Rossbreiten auf der kleinen Ostsee.
Da
diese Erinnerungen doch arg schmerzen, hier lieber noch ein schicker
Segler.



Das sieht doch nett proportioniert aus
und segelte mit wenigen Winden in der Kieler Förde an uns vorbei.
Von dort, Kiel, gings weiter Richtung
Kopenhagen. An Langeland vorbei Richtung Großer Belt unter der
Brücke durch. Laut Karte max. Höhe 18 Meter oder man macht den
Umweg über die Durchfahrt für die Berufsschifffahrt. Die hat an
max. Höhe 60 m.
Vorher noch mal gemessen, sicher ist
sicher. Und bestätigte 17 Meter, von der Wasserlinie bis zur
Mastspitze. Also mindestens 1 Meter Luft. Aber das muss man dann auch
glauben, dem Zollstock vertrauen und der Karte. Da man sich aber ab
einer bestimmten Höhe (über 15 m) anmelden muss, wurde uns über
Funk auch bestätigt, alles klar, passt, kein Problem. Aber irgendwie
war es schon leicht gruselig, wie eventuell den Bildern zu entnehmen
ist.
Und näher
Und noch näher und passt!
Hier noch ein Bild aus dem Mai, gemacht
hat es Herr Brockmöller, der selbst seit 1949 segelt und uns
beeindruckend umrundete, um zu fotographieren. Vielen Dank!

  

Die Möwe

Letztens in einem kleinen dänischen Hafen, da flog doch so eine große, krächzende Möwe über die Hanne Marie. Und so sieht also so eine Möwenperspektive aus:

Logbuch Juni 2012

So ein Schiff lebt und überlebt ja
nicht nur, weil es die großen Reparaturzeiten gibt, in denen
gewaltig was bewegt wird. Auch und gerade die eher kleinen Dinge, die
endlich mal erledigt sind oder verändert worden oder doch noch
geschafft wurden, zeigen, wie das Schiff lebt. Und da gab es gerade
wieder drei richtig herausragende positive Beispiele für, die hier
mal vorgestellt werden sollen.

1. Völlig unscheinbar, aber endlich,
endlich eine passende Halterung für Kannen, Diverses, usw.. Mann,
wie oft ist uns am, hinterm Herd und Kühlbox was um die Ohren
geflogen, entgegengekommen, auf dem Fußboden gelandet. Und jetzt
endlich dieses Regal, herausnehmbar, damit auch gut geputzt werden
kann und überhaupt, DANKE DANKE DANKE!


2. Auf einmal, völlig ungeplant, weder Geld noch Zeit dafür vorhanden, kommt ein verdientes Mitglied des Vereins um die Ecke, setzt sich an eine verstaubte Nähmaschine in der Werft, spannt den Faden ein und zack, hast Du nicht gesehen, hat unser neues Klüversegel so ein schick passendes Klüverkleid, DANKE DANKE DANKE

3. Oder hier, wo ein anderes ehrenvolles
Mitglied unseres Clubs so einen schönen Sonnenuntergang zur
Verfügung gestellt hat, DANKE DANKE DANKE

Skippertraining + Vereinsfahrt

Am Wochenende ist die „Hanne Marie“ zum ersten mal in der Saison wieder raus auf den Greifswalder Bodden gefahren. Vorher – klar – zum Segeln braucht man Segel – wurde das Tuch angeschlagen. Also richtiges Segel finden, raus und rann an die Bäume und immer schön den Schweinerücken richtig knoten (gemeint ist hier nicht der leckere Braten der Omi!). Anschließend gibt es auch noch drei weitere Segel anzuschlagen: das neue (!) Klüversegel, die Fock und das Besansegel. Durch gute Seemannschaft ging das ganze recht schnell von statten, komplizierter war dann doch eher das Beziehen der Matratzen für die Kojen.

Unser Plan war neben der alljährlichen Vereinsfahrt auch ein Skippertraining durchzuführen. Also die potentiellen Skipper in die Hanne einzuführen (Anlegen,Ablegen, MOB-Manöver, etc.). So ein altes Holzschiff hat ja doch hier und da seine Eigenheiten, was diese Dinge angeht. Dazu haben wir im Hafen von Wiek unterschiedlichste Manöver getestet und eingeübt. So haben wir dann unsere kleinen Runden gedreht:

Für das Üben des Mann-über-Bord-Manövers wurde Heinz aktiv genutzt (hier blau im Bild) und sicher wieder an Bord gebracht:
Bei unseren vielen Segelmanövern und dem (bekanntlicherweise) alten Großsegel ist dann auch gleich ein Riss entstanden. Die gute Seite daran, Segel nähen muss ja auch geübt werden…
Tatsächlich gesegelt sind wir übrigens auch. Hier kommt der Beweis:

Baubericht 2.0

Die zweiwöchige Bausaison auf der Slip ist jetzt vorbei. Letztes Wochenende wurde noch bis spät in die Puppen gebaut, Propellerwelle rein, Propeller angeschraubt, neue Ruderwelle eingebaut und Ruderfuß fachmännisch geschweißt. Und wunderbarer Weise ging alles nach Zeitplan. Verrückt, aber wahr! Dabei wurden 6(!) Planken neu gemacht (Backbord und Steuerbord je 3 komplett neu, etwa 20m).

Und vorher wurde natürlich richtig viel aufgemacht. Das heißt, ran mit der Motorkettensäge, alte Planken raussägen, und dabei keine Kabel und Leitungen im Inneren anschneiden! Nägel und Holz wegnehmen und ein großes Loch tut sich auf:
Hier sehen wir eine von vielen schon gestümten Planken, die noch weiter angepasst werden (plattdeutsch: gestümt = bedampft, damit wird die gebogene Form des Eichenholzes für den Schiffsrumpf möglich gemacht, also das Holz wird durch den Wasserdampf weich gemacht und dann gebogen). Links daneben auf dem Boden liegt das Modell für die Planke.
Wenn man das Ganze ganz oft wiederholt, bekommt man das große Loch auch wieder zu. Das sieht dann im Idealfall auch so schön aus wie hier auf dem Bild. Viel Arbeit und natürlich sehr viel Vereinsbeteiligung stehen hinter so einem geschlossenen Loch!
Neben dem Essentiellen wurde aber auch die Kosmetik nicht vergessen. Die Reling außen wurde gemalert, Anti-fouling erneuert und der schwarze Anstrich über der Wasserlinie neu gemacht. Hier zu sehen – ein Mitglied des Malertrupps A.
Ach, den Aufbau der Hanne Marie gibt es ja auch noch. Hier kümmert sich gerade unser Vereinsmitglied Eberhard (scheinbar mit viel Spaß) um die Aufbereitung des Schiebeluks!
Wenn wir nun unseren Blick wieder etwas tiefer neigen, sehen wir die erfahrenen Metallbauer Dag und Peter-Matrose, die sich liebevoll mit Flex und Hand der Ruderwelle zuwenden, damit sie auch haargenau in die Führung passt.
Arbeitspausen, wie hier auf dem Bild zu sehen, wurden eigentlich fast gar nicht gemacht, deshalb ist dieses Foto eine äußerste Rarität!
Wenn dann alle so fleißig mitarbeiten, wird’s auch ein schön überholtes Achterschiff. Da freut man sich doch! Oh Gott, oder gibt’s da Kopfschmerzen vom ganzen Arbeiten??
Insgesamt war das eine sehr schicke Bausaison, die für uns nur durch die aktive Vereinsarbeit möglich war!
Ach übrigens, seit Sonntag schwimmt die Hanne wieder auf eigenem Kiel und steht nicht mehr auf Schienen. Und sogar mit neuem Heimathafen-Schriftzug.
Wem’s jetzt juckt in den Fingern, die Hanne unter Wind und Segeln zu erleben – der Frühling klopft schon an die Planken!
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Bau bau bau…

Die Bauzeit ist im vollen Gange: Die ersten Bäume fangen an zu blühen und die Hanne Marie liegt jetzt auf der Slip. Letzten Freitag ist sie auf die renovierte Slip der Museumswerft Greifswald verholt worden und wird ab sofort ordentlich „bearbeitet“. Hier fährt sie gerade hinauf – Prost:

Der Plan für die nächsten zwei Wochen sieht wie folgt aus: Neue Ruderachse, neue Propellerwelle, neue Planken, ach und natürlich schleifen, schleifen, streichen.

Am Wochenende wurde schonmal unter schwer fachkundiger Anleitung das Ruder abgebaut:

und die Propellerwelle gezogen:

Aber wir arbeiten auch überhalb der Wasserlinie: Hier werden gerad Kalfatnähte erneuert!

Der Decksaufbau hat auch einen neuen Anstrich nötig gehabt, jetzt erstrahlt er fast wie neu:

Na, sieht das nicht schick aus?
Wie man sieht, es tut sich was. Und es geht weiter!
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Es ist Frühling!

Es Ist Frühling!Es Ist Frühling!Es Ist Frühling!Es Ist Frühling!Es Ist Frühling!Es Ist Frühling!Es Ist Frühling!Es Ist Frühling!Es Ist Frühling!Es Ist Frühling!Es Ist Frühling!Es Ist Frühling!Es Ist Frühling!Es Ist Frühling!Es Ist Frühling!Es Ist Frühling!Es Ist Frühling!