Der Törnplan ist ein bisschen anders…

Eigentlich wollten wir ja mit der Hanne diesen Sommer mal ganz weit weg. Zum Hafenfest nach Brest nämlich. Brest in Frankreich im Golf von Biskaya. Leider haben wir zu wenige Mitsegler für dieses spannende Projekt  gefunden, sodass wir das erstmal vertagen mussten.
Seit 1.März ist deshalb der Törnplan etwas anders: Die neuen geplanten Touren sind dann anstatt Brest eine Fahrt nach Kopenhagen, ein Törn Rund Rügen und außerdem möchten wir gern mit Euch nach  Møn in Süddänemark fahren. Spannend wird sicher auch der Törn in die ehemalige Hansestadt Danzig.
Wer hat Lust im Sommer traditionelles Segeln, Seezeichen, Knoten und Seemannschaft zu erlernen?
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Schiffshandwerk

Unsere ehemalige Bootsfrau Karla wird hoffentlich bald Bootsbauerin. Jetzt macht sie ein Praktikum bei der Bootsbauwerft in Freest. Und im NDR kommt bald darüber eine Doku. Erste Ausschnitte gibt’s schon zu sehen. Und begonnen hat alles auf der Hanne. Viel Glück, und viel Spaß beim anschauen!
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Bye-bye Bootsfrau

Karla’s freies ökologisches Jahr ist im September zu Ende gegangen.
Für alle war so eine Bootsfrau klasse: an der Hanne hat sich besonders im Winter ganz viel getan. Unter anderem ist die Achterkammer schön neu und das Deck gestrichen. Und in der Saison war immer ein eingeübtes Crewmitglied dabei. Schön wars.
Karla sehn wir trotzdem wieder, jetzt haben wir ein neues Vereinsmitglied.
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Die neuesten Berichte von der spektakulären Robbenexpedition der kleinen Hanne Marie:

Nach dem sich die Meldungen über Sichtungen von Robben in der Nähe des Großen Stubber -Greifswalder Bodden – häuften, beschlossen die beiden ortsansässigen Meeresexperten Bärchen und Schnatterinchen, eine Forschungsreise in  die Nähe dieser gefürchteten Untiefe durchzuführen.  Hierfür  charterten sie die erprobte kleine „Hanne Marie“ und stachen in See.
Allerdings gab es von Anfang an Kompetenzgerangel, wie man unschwer an der zum Himmel schreienden  schlechten Seemannschaft erkennen kann, so dass ausser großer, erstaunt-neugieriger Beobachtung durch die eigentlich zu beobachtenden Robben keine wirklich neuen Erkenntnisse von dieser Meeresexpedition mit nach Hause gebracht wurden.
Zum Trost für alle neugierigen Besucher unserer Logbuchseite gibt es aber noch ein paar schicke Bilder von der Fahrt nach Nysted
von gar schröcklichen Wolkenformationen
und märchenhaften Nebelbänken
Und die frohe Botschaft, dass das Schiff wieder vollzählig bemannt ist.
Der Steinbock ist zurück!
Hier sehen wir die Herren Doktores bei
der Pause nach der Endmontage
und hier ist doch deutlich zu sehen,  wie sehr er sich freut, wieder an Bord zu sein und wie sehr er nach
einem ausgiebigen Seebad lechzt!

„Irgendwas zwischen Mause- und Zottelwind“

Ja, ab nach Nysted zur Hajkutter-Regatta und von dort aus zur Hanse-Sail nach Rostock. Und der Wind meinte es sehr gut mit uns.

Vielleicht hat er auch ein bisschen zu zottelig gepustet, denn jetzt haben wir zwei Klüver – ein glatter Riss, direkt in der Mitte.

Aber eigentlich ein Wunder, dass der so lange gehalten hat, in seinem pergamentartigen Zustand. Jetzt muss auf jeden Fall ein neuer her!

Der Sieger der Hajkutter-Regatta? Keiner so richtig – sie wurde abgesagt, zu windig für Tagesgäste. Wir sind trotzdem gut rüber gekommen. Wenn auch ein bisschen nass am Ende.

Und los geht die Hanse-Sail!
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Puh, vielleicht

Auch so kann die See sein, spiegelglatt, das ist nicht mal Windstärke „Schlapper Lappen“! 

Also Motor, Motor, Motor.

Zur Abwechslung kam dann wenigstens eine Nebelbank des Weges und sorgte für Staunen, irgendwie schon vergebliche Photographierversuche und Hupen. 

 

Aber so schnell wie sie kam, war sie auch verschwunden. Ein kleines Nachmittagsspektakel. 

Ja und die La-Ola Welle begrüßte uns in Gager, die Besatzung der Ernestine,

mit Leichtmatrosen und wie man erkennt, so richtig Sommer war auch nicht.
Das war übrigens auf der Christian-Müther-Gedächtnisfahrt. Da geht es weniger um traditionelle Seemannschaft, sondern darum, Asthmakranken Kindern ein paar Tage auf See zu ermöglichen. Trotz des Wetters, Spaß hatten wir alle, wie ja aus der „Welle der Begeisterung“ unschwer zu schließen ist.

Durch den Mai

Wir haben schon Juni und glatt den Mai vergessen!
Also einen Monat zurück und wir sehen, die Schiffsführung ist vollzählig an Bord
und hat ihre Mannschaft im Griff!

Allerdings sind auch eindeutige Fluchttendenzen zu erkennen,
 

aber die hatten wohl nach hartem Schiffsalltag, wundgescheuerten Putzfingern und Blasen an den Händen vom vielen „Schot dichter!“ und „Zieht Männer!“ mehr mit der Sehnsucht nach den romantischen Seiten der Seefahrt zu tun!
Und zum Schluß kriechen dann doch alle Küken bei Mutter Karla unter die Flügel und suchen Schutz und Wärme, vor der tosenden See und dem bösen Kapitän! Der wird bestimmt mal eine ganz fette Möwe!

Und schon sind wir mitten in Kiel und im Juni! 

Galionsfigur

Der Steinbock ist auf der Intensivstation! Das Merkmal der Hanne Marie, schwer gezeichnet vom Weg durch die Wellen, durch Sonne und Wind, angenagt vom Zahn der Zeit fiel erst ein Stück Nase ab und wurde vom Meer verschlungen. Also kam er auf den OP-Tisch und während der Untersuchung lösten sich die nächsten Teile. Da bleibt nur noch die harte Tour. Abschneiden bis zum Gesunden und neu ansetzen. Mal sehen, ob er dieses leicht spöttische Grinsen behält, wir bleiben dran!

„Was, noch mehr schleifen?“

… fragte ich ungläubig, nachdem ich schon zwei Wochenenden neben anderen Vereinsmitgliedern an Deck der Hanne Marie herum gekrochen war und wir mit Heißluftpistole, Spachtel und Bandschleifer den alten Lack runtergeholt hatten. 
 
  
„Heute“, hatte ich gedacht, als ich zum dritten Mal auf der Greifwalder Museumswerft ankam und das frisch lackierte Deck der Hanne bewunderte, „heute würden wir bestimmt mal was anderes machen, vielleicht die Bäume und Segel wieder anbringen.“  – „Nee, schleifen. Die Blöcke, die Klampen, die Relingstützen – muss eigentlich alles einmal im Jahr drüber lackiert werden“, war die Antwort. 
 

Na gut, dann eben wieder schleifen. Wie anspruchsvoll so ein altes Holzschiff doch ist. Aber genau darin liegt für mich der Reiz, mich mit einem Traditionssegler zu beschäftigen. Es ist eben nicht nur das Mitsegeln im Sommer, auch die Vorsaison-Arbeit am Schiff, weit weg von meinem Büroalltag, macht einfach Spaß.

Ach übrigens, an einem Abend dieser arbeitsreichen Samstage gab es auf der Museumswerft ein traditionelles  Heringsessen – frisch geräucherte Heringe, direkt aus dem Ofen und sowas von lecker, hmm. Lasst euch das im nächsten Frühjahr nicht entgehen!

 
Jetzt freu ich mich so richtig auf unsere erste Ausfahrt am 1. Mai.
CK