Ahoi 2014

Die „Hanne Marie“ schläft noch tief und fest im Ryck, und nebenbei hat sich von einem Tag auf den Anderen die Jahreszahl geändert. Frohes Neues!

Wir freuen uns schon jetzt auf eine neues Jahr voller Segelei, entfernten Zielen, Holzarbeiten, Maschinen-Instandhaltungsgeschraube und ausgefeilten Manövern  (z.B. die konterlaterale Vorspring?). Und wie immer gehören auf der Hanne alle zur Mannschaft, von der Landkrabbe bis zu den „Seebeeren“.

Wir sehn uns auf dem Wasser!
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Weihnachtsmann und Zeltaufbau

„Hoah hoah hoah!“

Wie ja bekannt ist, in Greifswald kommt der Weihnachtsmann nicht mit dem Schlitten, sondern mit dem Schiff!
Aus diesem Grunde haben wir mit der „Hanne Marie“ kurzerhand den Kollegen in rot aus einem sehr sehr sehr weit entfernten Ort geholt (kein Seemannsgarn).
Nur so viel, aber pssst: Stürme, riesige Wogen und Wellen, eisige Kälte und große Furcht musste die Mannschaft der Hanne ausstehen, um den Weihnachtsmann in die Hansestadt zu bringen.

Leider ist uns auf diesem Törn auch der Fotoapperat eingefroren… (-37°C)… Deshalb diesmal kein Beweisfoto. Aber – schön wars. Und die Engel warn sogar auch dabei!

Aber jetzt bauen wir erst einmal das Zelt auf die Hanne, und sie geht wieder in den Winterschlaf.

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Vereins-Herbst-Gesegele

Raus aufn Bodden gings Ende Oktober für alle Freunde der Hanne. Und zwar zum Vereinsgesegele im Herbst mit anschließendem Treffen zur Vereinsversammlung. Diesmal aber nicht wie (fast) immer einmal übern Bodden nach Gager, Rügen, ab in die Sauna (da nicht mehr vorhanden). Aber zum Glück wurde der Raum neben der Tuchmacherei im Museumshafen dann aber auch ganz schön warm.

Auf dem Bodden hieß es dann zunächst noch – „Pullt an Männer und Frauen, Pullt -„
Bzw – „Schieß auf das Großfall!“
Oder „Haul dicht die Schot!“
Aber auch „Entspannt gucken nicht vergessen!“
Das war eine sehr nette Herbst-Ausfahrt, mit neuen Freunden der Hanne und vielen konstruktiven Ideen, 1A Wetter und gutem Wind.
Das war vorerst die (vor-)letzte Tour, dann bald kommt noch der Weihnachtsmann und dann geht’s ab in den Winterschlaf!
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Segeln im September

Was ist eigentlich diese „traditonelle Seefahrt„?
Wenn man damit „alt“ und „ehrfürchtig“ oder den „Pfeife paffenden Kapitän“ assoziiert, dann war das an diesem einen Septemberwochenende wohl keine „traditionelle Seefahrt“.
Und trotzdem oder vielleicht deshalb hat es auch so großen Spaß gemacht. Segeln mit einer sog. „Jugendgruppe“ alle so zwischen 18 und 25 Jahren, inklusive Crew und Skipper, einmal über den Bodden von Greifswald nach Gager und zurück.
Ankommen am Freitag Abend. Schiff kennen lernen. Wo ist der Lichtschalter, wer bekommt welche Koje? Wann kommen die Anderen? – Am nächsten morgen Einkaufen. Und zwei große Bleche Kuchen von der Oma, dann großes Frühstück.
Pünktlich 10 Uhr Sicherheitseinweisung, 10.30 Uhr ablegen. Vorleine, Achterleine, Vorspring und Achterspring besetzen, Leinen los, Drehen und pünktlich 11 Uhr durch die Brücke.
Dann auf dem Bodden, Klaufall und Pikfall besetzen. Hoch dafür das Großsegel. Und natürlich auch Fock, Klüver und Besan. Maschine aus, Segeln!
Und was macht man, wenn man eine „echte“ Mannschaft an Bord hat? Genau! Manöver fahren, Wende, Halse und wieder Wende. Und dann zum Spaß: Boje-über-Bord unter Vollzeug. Abfallen, 5 Schiffslängen voraus. Wende…
Einfach war’s nicht, aber die Boje hat überlebt und wurde ohne starke Unterkühlung wieder eingeholt!
Irgendwann war dann sogar Land in Sicht! Rügen voraus, Gager, laut terrestrischer Navigation.
Bis in die Nacht gab’s dann noch Glücksspiel im Salon (Poker). 
Und am Sonntag auf dem dem Rückweg von der Insel haben wir sogar noch einen „Riesen“ getroffen, den Seefuchs aus Greifswald:
Großen Spaß hat es gemacht, diese „traditionelle Seefahrt„!
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Hanne Marie in København

Kopenhagen – Greifswald auf der Hanne Marie vom 22.7. bis zum 26.7.2013

Kleiner Bericht eines Mitseglers
Am Montagmorgen, 22.7., hatten schließlich alle Teilnehmer des Törns die Hanne Marie im Tuborg Havn im nördlichen Kopenhagen gefunden: Holger (Schiffsführer), Friedrich (Bootsmann) und Martin, Tobi, Gerhard Jürgen und Gerhard. Großer Einkauf für 5 – 6 Tage für ca. 170 Euro aus der Bordkasse, hoffentlich zu einem fairen Wechselkurs in dänische Kronen. (Kurse, in welcher Bedeutung auch immer, sollte es später noch öfter geben.) – Einweisung durch Holger, Verteilung der Rettungswesten, schließlich des erste Ablegemanöver – gelungen! Aufschießen der Leinen, immer wieder eine Routine, deren Wert nicht zu unterschätzen ist. Kurs: Richtung Falsterbo-Kanal mit Hafen in Schweden. Sonniges Wetter, leichter Wind, Sonnenschutz ratsam.

Dienstag, 23.7.: Heute wieder nach Dänemark: Klintholm auf Mön. Wegen des klaren Wetters waren die Kreidefelsen von Mön schon sehr bald zu sehen, doch die Umrundung der Felsenlandschaft sollte sich noch über viele Stunden hinziehen. Entfernungen auf See und das Vorwärtskommen unter Segeln bzw. mit Motor bringen zwangsläufig die Entdeckung der Lang- samkeit mit sich. Ein gutes Gefühl, sich darauf einzustellen. – Gutes Anlegemanöver. Nach dem verdienten Bier gemeinsames Kochen  mit verteilten Rollen unter Anleitung des „Kochs“.
Mittwoch, 24.7.: Ziel: Hiddensee. Doch die beiden Häfen Kloster und Vitte sind schon belegt, so dass wir nach Barhöft auf dem Festland ausweichen mussten. Schmale Fahrrinnen machten präsises Kurshalten notwendig, was dann auch vorzugsweise vom Schiffsführer bzw. Bootsmann geleistet wurde. Der Angriff der Mücken, vor dem Holger gewarnt hatte, hielt sich zum Glück in Grenzen.
Donnerstag, 25.7.: Notwendig wieder genaues Kurshalten anhand der Seekarte auf dem Wege nach Gager, vorbei an Stralsund. Gager, ein hübscher Hafen im Süden Rügens, reizte zu einem längeren Landausflug. Schmackhafte Fischmahlzeit im Restaurant „Zum Anker“, einem hinsichtlich Einrichtung, Atmosphäre, Bedienung authentischen Ort aus der Vergangenheit der Neuen Bundesländer. Toller Fernblick von einer kleinen Erhebung, als stimmungsvolles Dunkel sich langsam ausbreitete.

Freitag, 25.7.: Großartiger letzter Tag auf dem Greifswalder Bodden: Vormittags Sonne, aber kein Wind- Badevergnügen auf offener See, übermütige Sprünge ins Wasser. Dann endlich Wind, so dass ein Spitzenwert von 6 Knoten erreicht wurde, nachdem auch der Segeltrimm bestens gelungen war. Vielleicht noch nicht die „Rumpfgeschwindigkeit“ der Hanne Marie, aber wir waren’s zufrieden. – Letzte Manöver, um ca. 17 Uhr Ankunft im Museumshafen Greifswald.
Segeln auf einem Traditionsschiff
heißt auf einem 5-tägigen Törn zuvörderst Segel setzen und bergen, anlegen ablegen, Manöver durchführen (Anluven, Abfallen, Wenden, Halsen), Segel trimmen. Und das mit einem fast 100 Jahre alten Haikutter, einer Gaffelketsch mit Großsegel, Fock, Klüver und und Besan mit sicherlich bewegter Geschichte. Das „traditionelle Gerät“ – viel Holz, schweres Tuch, viele Leinen (Schot, Fall usw., die immer wieder aufzuschießen sind) – verlangt körperliche Kraft und abgestimmtes Verhalten aller „Pikfall langsamer“, „Schot dichter“ usw.). Nach 3 bis 4 Tagen klappte das auch meist, wiewohl sich immer wieder kleine Fehler/Nachlässigkeiten bei den Mitseglern einschlichen; z.B. waren Leinen falsch herum aufgeschossen worden oder eine Vorleine falsch belegt. Dass die Hanne Marie jedoch viel Einsatz in finanzieller und zeitlicher Hinsicht verlangt, um sie fit zu halten – u.a. muss das Sicherheitszeugnis regelmäßig erteilt werden – das bekommt man auf einem Törn kaum mit. Oder nur in „homöopathischer Dosis“: So wurden die Reffbändsel, bislang notdürftig mit Klebeband gegen Aufdröseln gesichert, traditionell korrekt und unter Anleitung von einigen Mitseglern mit Taklings versehen. Dazu wird Takelgarn fest um das Ende des Bändsels gewickelt. Schließlich wirkte alles sehr „schiffig“. 
– Nach 5 Tagen Praxis- dazu gehörte auch das Lesen von Seekarten, die Bestimmung des Kurses anhand der Betonnung bzw. des Kompasswertes, Säubern des Decks usw. –  bekamen die Mitsegler langsam das Gefühl für „Seemannschaft“, d.h. Die Gesamtheit der Fertigkeiten, um ein Schiff zu handhaben. Die Kenntnis der Eigenheiten des Traditionsseglers Hanne Marie gehört selbstverständlich dazu.
Von: Eberhard

Vereinssommergesegle

Mitte August haben wir uns gedacht, Mensch, warum gehn wir nicht alle mal wieder zusammen segeln? Erleben auch mal wieder das Schiff, an dem wir im Frühling so extrem gearbeitet haben.

Und so haben wir ein Wochenende Vereinsgesegle gemacht, auch um über alles wichtige zu schnacken. Und das Wetter: ganz große Klasse! Am Samstag hieß es: Beidrehen, Badeleiter raus, Rettungsring hinterher ziehen und rein ins Kühle naß! Da wird kurzerhand das Arbeitsfall umfunktioniert:
Der Klüverbaum wird zum 2m-Brett:
Und der Großbaum wird zum ranhängen ausgebaumt:
Und der Sonntag bescherte uns schönen Westwind. So 5kt übern Bodden – die Frisur hält:
Und Spaß scheint es auch gemacht zu haben:
Und mit geübter Hand und Mannschaft fliegen die Taue dann nur so durch die Gegend:
Schön wars!
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Von Rostock nach Greifswald

Die Hanse Sail ist vorbei… Wieder ein Wochenende voller Schiffs-Gewusel auf der Warnow. Und für die „Hanne Marie“ geht’s jetzt Richtung E, in den Heimathafen Greifswald. Bloß am Montag nach der Sail sagt der liebe Wetterdienst etwas zu viel gepuste für unseren Geschmack an, wir schnuppern mal kurz raus auf die Ostsee, fahren ein paar Wenden und verholen dann nach Warnemünde.

Am nächsten Morgen scheinen sich die Winde beruhigt zu haben, immer noch schöner W-Wind. Also los, Groß im ersten Reff, Fock und Besan hoch dafür und ab geht die Rauschefahrt.
Wunderschönes Geschaukel, wie früher im Kinderwagen.
Zwischendurch entscheiden wir uns, dem ein oder anderen Gewitter wortwörtlich auszuweichen. Beim ersten lauten Donnerknall geht’s schnell, Fock und Besan runter, zweites Reff ins Groß. Und schon zieht sie ab, die alte Dame, mit dem kleinsten Laken und 6kt Richtung Dornbusch, Hiddensee. Dann laufen wir am Abend im schönen Kloster auf Hiddensee ein. 
Am nächsten Tag wieder Pustewind: Nach einem ausführlichen Inselspaziergang finden wir schließlich komisch große Gras-Walzengebilde auf einer Wiese. Wir erkennen, dass sie zum Balancieren gedacht sind und nutzen das sogleich:
Außerdem laden die großen Wellen aus Westen am Strand von Hiddensee sowas von zum Reinspringen ein!
Abends gibt es dann auch noch leckeren Gemüseauflauf á la Karlita:
Dann am nächsten Tag geht’s weiter, Hiddensee-Rinne innen lang, aufpassen, Tonnen erkennen, Karte lesen, nicht aufsetzen. Vorbei an Barhöft, kurzer Abstecher nach Stralsund, dann unter der Riesenbrücke durch:

Der Wind nimmt ab. Wir schippern durch den Strelasund und den Greifswalder Bodden. Und irgendwann heißt es dann, Hallo Greifswald, Hallo Museumswerft! Wieder zu Hause.
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Hajkutterregatta und HanseSail 2013

Barth – Das Fest ist vorbei. Es war lang und laut. In der Nacht wird abgebaut.
Hiddensee – Blick von Südwesten auf die Insel am frühen Abend. die Überfahrt nach Nysted beginnt. Es wird eine phantastische Nachtfahrt mit frischem achterlichen Wind und  Sternenhimmel, der sich immer wieder zwischen den Wolken  zeigt. Das Queren der „Schiffsautobahn“ (Kadetrinne) ist aufregend. Viele bunte Lichter umgeben uns und sind einen Blick später schon wieder woanders. Aufpassen!!!
Nysted – Hanne Marie hat frühmorgens festgemacht, bester Platz – genau vorm Festzelt. Die Einfahrt war schwierig. Flaches Wasser, schmale, gewundene Fahrrinne, spärlich betonnt und unbeleuchtet. Nichts für Ortsunkundige ohne GPS. Gerade dort, in der Morgendämmerung, erwischt uns eine heftige Regenbö. Die Sicht ist miserabel.Teamarbeit ist gefragt. Wir navigieren auch mit dem Lot.
Nysted Hajkutterregatta – Ausgeschlafen. Lagebesprechung – wird die Regattataktik festgelegt? Aus einer Fischerstange basteln wir uns ein langes Holz zum Ausbaumen der Vorsegel. Es wird sich aber zeigen, dass wir es nicht brauchen werden. Auch die schönen Topsegel und sonstigen Raffinessen unserer Konkurenten beeindrucken nur optisch. Der Wind spielt nicht mit, er ist überhaupt nicht da. Wahrscheinlich hat er an anderer Stelle zu tun. Jedenfalls sind alle nach einigen Stunden immerhin aus dem Hafen raus. Auf Höhe Windpark wird die neue Ziellinie festgelegt. Als wir 10m vor dieser beginnen rückwärts zu treiben, brechen wir ab. Wir wollen ja heute noch nach Rostock, das sehen unsere Gäste ebenso. Später kommt auch der Wind wieder und wir rauschen in die Warnow.
Angekommen in Rostock – Das Team, Ralf, Erik, Carl und Karla mit der Hanne Marie zwischen den Seglern der Hanse Sail vor Warnemünde. Bestem Wetter und Seglerromantik, viel zu sehen, alles gut.
Auf der Warnow Richtung Rostock.
Ein Dampfschiff vor der Kulisse des Stadthafens. Das Einlaufen bei Dunkelheit und dem dichten Verkehr ist für die Crew sehr anstrengend.
Die Mitsegler können genießen. – An Land ein großes Fest.

Hanse Sail, nächstes Jahr sehn wir uns wieder.

Von: Sachsen-Erik

Kurz vor der ersten Fahrt

Nun sind es nur noch Stunden, morgen wollen wir ablegen nach
Stralsund. Nicht nur wollen, wir müssen, unser Schiff wird beim Hafenfest
erwartet.

Irgendwie braucht man dafür noch ziemlich viel
Vorstellungskraft, denn überall an der Pier und auf dem Schiff liegt noch
Werkzeug und Material, die Segel sind auch noch nicht alle dran. Aber die Hanne
liegt da, als würde sie schon mit den Hufen scharren – naja, wenn sie welche
hätte.
Na denn mal los.

Herbert und Tobi arbeiten mit Hochdruck am Tisch und an den
Kojen, alles muss wieder eingebaut und angeschraubt werden.

An Deck wird auch rumgepoltert, Holger und Cathrin setzen
den Gaffelbaum und schlagen das Großsegel an. Auf dem Foto sind sie allerdings
nicht zu entdecken, selbst unter Zeitdruck muss Zeit sein für ne Pause.
Am nächsten Morgen vor dem Frühstück noch die letzten Meter
Scheuerleiste schön weiß streichen, dann die ganze Ausrüstung im Lager zusammen
kramen, zum Schiff schleppen und schön sortiert einräumen … naja, oder
wenigstens erst mal aufs Schiff.
Matrazen und Kissen beziehen, Kojen und Pantry einrichten,
Trinkwasser bunkern … und dit und dat.

Und dann endlich los, auf nach Stralsund. Geputzt wird
unterwegs.
Von: Cathrin